Immer nah am Wind: Fahrende und nicht-fahrende Hausboote

Der Urlaub auf einem Hausboot ist etwas ganz Besonderes. Du kannst die schönste Zeit des Jahres direkt auf dem Wasser verbringen und bist dabei vor allem eines: vollkommen unabhängig. Feste Essenszeiten im Hotel? Wand an Wand mit dem Feriengast nebenan? Nicht auf einem Hausboot. Hier bist Du Dein eigener Kapitän – ganz egal, ob Du selbst das Hausboot übers Wasser steuerst oder fest in einem Hafen vor Anker liegst. Doch worin liegen eigentlich die Unterschiede?
Fahrende Hausboote
Einsteigen und los: Mit fahrenden Hausbooten schipperst Du selbst übers Wasser und bestimmst die Route. Wo Du genau lang fährst oder wo Du anhältst, ist allein Deine Entscheidung. Was die Ausstattung betrifft, ist der Urlaub auf einem fahrenden Hausboot vergleichbar mit Wohnwagen-Camping – nur auf dem Wasser.
Um sich selbst für die Dauer des Urlaubs versorgen zu können, ist eine gute technische Ausstattung unverzichtbar. Dazu gehören
ein sogenannter Grauwassertank, also ein Sammelbehälter für Fäkalien. Bei längeren Fahrten muss dieser selbstständig an einer Entsorgungsstelle im Hafen geleert werden
ein Trinkwassertank (auch Reinwassertank genannt) für Körperpflege, WC und Spüle
Tank für Benzin, Gas oder Diesel, wenn das Boot über einen Verbrennungsmotor betrieben wird. Bei einem Elektromotor läuft der Antrieb meist über Solarpaneele bzw. über einen Akku
Elektroanlage mit Lichtmaschine sowie Akkumulator für Beleuchtung und Küchengeräte
Natürlich kannst Du jederzeit das Ufer aufsuchen – ob zum Auffrischen von Vorräten oder um Städte und Landschaften zu besichtigen. Hierbei musst Du darauf achten, nicht versehentlich an Schilfgürteln, Verbotszonen oder Schutzgebieten anzulegen. Am besten ankerst Du vor dem Schlafengehen rechtzeitig an einem Sportboothafen oder einem Yachthafen, einer sogenannten Marina. Die Kosten hierfür belaufen sich auf etwa 10 bis 30 Euro pro Nacht.
Wusstest Du schon? Ein Boot darf maximal 50 Meter lang sein, um diese Bezeichnung tragen zu dürfen. Ist der schwimmende Untersatz länger, handelt es sich um ein Schiff.
Nicht-fahrende Hausboote
Im Gegensatz zu ihren motorisierten Pendants liegen Hausboote ohne Steuerstand fest in einem Hafen. Die „Floating Houses“ sind unbeweglich und deswegen ortsabhängig. Dies ist ein Vorteil für alle, die schnell seekrank werden. Zwar verspürst Du einen leichten Wellengang unter Deinen Füßen – aber dieser ist verglichen mit der Fahrt auf offenen Gewässern minimal. Liegeplätze für die schwimmenden Häuser gibt es beispielsweise in Marinas.
Der Vorteil: Vom Hausboot aus kannst Du direkt zu Ausflügen und Sehenswürdigkeiten in der Region starten. Gastronomie, Wassersport und Kultur – alles ist in unmittelbarer Umgebung zu Deinem schwimmenden Ferienhaus. Zudem gibt es ein Plus an Annehmlichkeiten: Grauwasserentsorgung oder Schleusendurchfahrten hast Du hier nicht zu erwarten.
Wie wäre es beispielsweise mit einem Hausbooturlaub in Mecklenburg-Vorpommern? Etwa in der Marina „Weiße Wiek“ in Boltenhagen, der Bernsteinstadt Ribnitz-Damgarten oder im Yachthafen von Peenemünde auf Usedom.